Lucia Ronchetti: Chronicles of Loneliness

Lucia Ronchetti (*1963)

Chronicles of Loneliness
Eine Choroper nach Giacomo Leopardis »Zibaldone di pensieri«

 

Es scheint ein durchaus ironischer Kunstgriff, den Zustand der Einsamkeit gleich mit einem ganzen Ensemble von Chören mit über 100 Mitwirkenden darstellen zu wollen und diese darüber hinaus noch rein männlich zu besetzen. Die italienische Komponistin Lucia Ronchetti öffnet sich damit aber vor allem die Möglichkeit, die für sie typischen komplexen, tiefengestaffelten Klanglandschaften zu entwerfen, mit minimalistischen Verwerfungen und Variationen, melodischen Turbulenzen, die wie quälende Gedanken stetig um sich selbst kreisen. Stilistisch weist sie damit Bezüge bis in den Barock aus, sieht in der Vereinsamung aber vor allem ein Symptom unserer Gegenwart. Die Textgrundlage für ihre breitwandige Choroper fand sie in den Notizen von Giacomo Leopardi, eines brillanten Intellektuellen im Italien des frühen 19 Jahrhunderts, der es aufgrund eines nach eigener Einschätzung »wahnsinnigen Lerneifers voller Verzweiflung … eingeschlossen im Haus, ohne irgendjemanden zu sehen« zu universeller Bildung, aber erst zu posthumer Berühmtheit brachte – und jetzt auch in den Konzertsaal.

 

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Horn

Přemysl Vojta

Trompete

Martin Griebl

Posaune

Fred Deitz

The Present | Knaben des Kölner Domchores | Chor des Bach-Vereins Köln | Kölner Männer-Gesang-Verein

 

Leitung

Mariano Chiacchiarini

 

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