Krieg und Leidenschaften – Eine szenische Collage mit Musik von Claudio Monteverdi

Es gibt wohl kaum stärkere menschliche Empfindungen als diejenigen, die sowohl im Krieg als auch in inniger, verzehrender Liebe je ihre äußerste Konsequenz und Erfüllung finden. Die Dichtkunst wusste bereits seit der Antike diesen starken Seelenzuständen verbal adäquaten Ausdruck zu verleihen. In der Musik vollzog sich erst mit der ausgehenden Renaissance ein Wandel hin zu einer stärkeren Affektbeziehung, der dann im Barock zu einer wahren Affekt-Explosion führte – die Töne wurden den Worten ebenbürtige Partner.

Claudio Monteverdi, einer der großen Wegbereiter der Musik im 17. Jahrhundert, stieß mit seinen Kompositionen im „hocherregten Stil“ die Tür zum Barockzeitalter weit auf. Mit seinem achten Madrigalbuch „MADRIGALI  GUERRIERI  ET AMOROSI“ ist uns eine Sammlung überliefert, in der die Fragen um Krieg und Liebe, Gewalt und Geschlecht mit all ihren Facetten musikalisch beleuchtet werden. Der Begriff „Krieg“ meint in den Madrigalen einen allgemein, eher dem Männlichen zugeschriebenen Seelenzustand, der dem Partner in der Attitüde selbstgefälliger Aggressivität gegenübertritt. Die Texte stammen von namhaften Poeten der Renaissance, darunter Francesco Petrarca, Ottavio Rinuccini und Torquato Tasso. Ihre Dichtungen und die Text gehen bei Monteverdi eine intensive Verbindung ein.

Moderner Tanz und Projektionen bilden einen bewussten Kontrast zur Alten Musik und kreisen doch um das immer gleiche, jahrhundertealte Thema.

 

Sopran

Heidi-Maria Taubert

Sopran

Isabel Meyer-Kalis

Altus

Stefan Kunath

Tenor

Tobias Hunger

Tenor

Michael Schaffrath

Bass

Felix Schwandtke

 

Cappella Saggitariana

Leitung

Norbert Schuster