h-Moll-Messe bei den Haller Bach-Tagen

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Hohe Messe in h-Moll BWV 232

 

Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ist eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen. Besonders durch die Bach-Verehrung der Romantik ist das Werk zu einem Mythos geworden. Das liegt zum einen an der Monumentalität und musikalischen Qualität, zum anderen auch an der nicht eindeutigen Entstehungsgeschichte des Werkes.

Es handelt sich um Bachs letztes großes Vokalwerk und seine einzige Komposition, der das vollständige Ordinarium des lateinischen Messetextes zugrunde liegt. Dem Typus nach handelt es sich um eine Missa solemnis, die aus 18 Chorsätzen und 9 Arien besteht. Das Manuskript von 1748/1749 gehört zum UNESCOWeltdokumentenerbe.

Nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen am 1. Februar 1733 wurde eine Landestrauer für den Zeitraum vom 15. Februar bis 2. Juli 1733 befohlen, in der keine Musik aufgeführt werden durfte. In dieser Zeit fertigte Bach die Partitur und Stimmen der ersten Fassung an, einer Missa mit den Teilen Kyrie und Gloria. Die Aufführungsstimmen widmete er dem Nachfolger, Kurfürst Friedrich August II., der ihm 1736 den ersehnten Titel »Hofcompositeur« zuerkannte.

Gegen Ende seines Lebens baute Bach diese Kurzmesse zur vollständigen
»Missa tota« aus. Dabei stellte er die übrigen Sätze aus Bearbeitungen früher komponierter Sätze, überwiegend aus seinen Kantaten, und neuen Kompositionen zusammen (Parodieverfahren). Ab Mitte der 1730er Jahre begann er, auch andere zyklische Werke mit Modellcharakter zu schaffen. Möglicherweise wollte Bach mit der Erweiterung ein musikalisches Vermächtnis hinterlassen.

 

Sopran

Friederike Webel

Alt

Marie Henriette Reinhold

Tenor

Florian Feth

Bass

Felix Schwandtke

 

Bach-Chor der Johanniskantorei | Telemannisches Collegium Michaelstein
Leitung

Friedemann Engelbert

 

Im Rahmen der Haller Bach-Tage

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